Wahlkampfgetöse und realitätsfern

Als blankes Wahlkampfgetöse bezeichnet Christian Zuckermann, der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN in Allendorf/Lumda, die Erfolgsmeldungen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder zum Kita Ausbau.
Christian Zuckermann - Ortsverbandsprecher   Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung

Christian Zuckermann - Ortsverbandsprecher Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung

Besonders der von ihr beiläufig erwähnte Satz: „Auf dem Land gäbe es so gut wie gar keine Probleme“ stößt ihm sauer auf.

Wie unterschiedlich die Angebotsstruktur in der Region tatsächlich ist, kann man anhand der Zahlen aus der Kreisverwaltung sehr schön ableiten so Zuckermann.
So wirken die Zahlen auf den ersten Blick für den Landkreis sowie einiger Kommunen sehr zufrieden stellend. Die Stadt Gießen, Staufenberg und Rabenau z.B. weisen hervorragende Quoten auf. Ganz so einfach ist es aber nicht und hier kritisiert Zuckermann das Vorgehen im Bund. Wenn man Gesetze erlässt, muss man sich auch um die Umsetzung kümmern.

Es reicht nicht zu sagen ab dem 01.08.2013 besteht ein Rechtsanspruch auf Betreuung für ein- und zweijährige. Die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel reichen bei weitem nicht aus, insbesondere muss zudem auf Individuelle Belange Rücksicht genommen werden.

Denn in der Realität ist die Kinderbetreuung Ländersache. Das Land fördert zwar auch. Jedoch bleibt unter dem Strich ein hoher Kostenanteil bei den betreffenden Kommunen. Am Beispiel der Kommune Allendorf/ Lumda, welche ja bekanntlich Schutzschirmkommune ist, wird es besonders deutlich. Die aktuelle Betreuungsquote im U3 Bereich liegt bei etwa 10%. Weit entfernt von den der Ministerin anvisierten 39% Durchschnittsquote.

Das diese in den Ballungsräumen nicht ausreicht das ist bereits jetzt schon bekannt.

Das ist in den kleineren Kommunen aber nicht unbedingt so. Wir GRÜNE wären beispielsweise glücklich, wenn wir für Allendorf / Lumda die 20% sichere Betreuungsquote erreichen könnten. Dafür plädieren wir seit Jahren und haben mit unseren Anträgen und guten Argumenten ein Bestreben dahin mit angestoßen. Dennoch bedeutet diese Erhöhung um 10% einen nicht unerheblichen Finanzaufwand, den die Kommune trotz Förderung von Bund und Land aus eigenen Mitteln leisten muss. Am Ende zahlen die Eltern sowie die Allgemeinheit.

Ganz davon abgesehen nutzen die schönsten Kita Plätze wenig, wenn auch hier der Fachkräftemangel nicht endlich als wirkliches Problem wahrgenommen wird.

Einerseits gibt es viel zu wenig Erzieher/innen. Dass dieser Missstand von der jetzigen Bundes und Landesregierung nicht rechtzeitig erkannt und diesem nicht entgegengewirkt wurde rächt sich nun. Das muss man bemängeln!
Gute Betreuung schafft man nur mit qualifiziertem Personal. Auch hier sieht Zuckermann eher Schwierigkeiten für den ländlichen Raum als in den Großstädten. In so fern Unterscheiden sich die Interessen und Deutungen der Ministerin in Berlin von der Realität und den Lebensbedingungen der Menschen in den ländlichen Regionen eklatant resümiert Zuckermann.

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