Die Arbeitsgemeinschaft Wald aus der Gemeinde Allendorf Lumda hat zusammen mit dem Waldexperten Klaus Borger am 30.09.2022 unseren Wald in Allendorf Lumda besichtigt, im Anschluss daran erfolgte von Herrn Borger ein umfangreicher und aufschlussreicher Vortrag im Bürgerhaus hierzu.
Herr Klaus Borger ist Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald, ist von Beruf Forstwirt und hat eine Forstreform im Saarland als Staatssekretär im saarländischen Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr veranlasst und die Forstrevierebene wieder etabliert und gestärkt. Der Wald ist seine große Leidenschaft, für dessen schonende Bewirtschaftung er sich im theoretischen und praktischen Handeln einsetzt.
Nach der Waldbegehung am Vormittag, bei der die Teilnehmer viel praktisches Wissen mitnehmen konnten, informierte Herr Borger fachkompetent über das Thema Wald, auch in Allendorf Lumda.
In diesem Vortrag machte Herr Borger die vielfältigen Aufgaben des Waldes deutlich – Erholung, CO2-Speicher, Wasserspeicher und zur Sicherung der Vielfalt an Arten und Lebensräumen, was der Wald bereits seit 300 Millionen Jahren selber macht. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Waldes für den Klimawandel erfordert dies in unseren Wirtschaftswäldern eine Anpassung bisheriger Waldpflegekonzepte.
Die ökologische Aufwertung unserer Wälder setzt eine artenreichere Naturverjüngung, eine aktive Verbesserung des Zustandes unserer Waldböden angepasste Bewirtschaftsformen, eine Erhöhung der Biomasseproduktion, eine deutliche Reduzierung des Verlustes produktiver Wäldfläche durch Walderschließungsmaßnahmen und die Erhaltung oder Reaktivierung vielfältiger Strukturen voraus.
Herr Borger zeigte eindrucksvoll dies an Zahlen des Allendorfer Waldes: ein stabiler und gesunder Wald sollte zwischen 350 und 400 Festmeter Holz (Biomasse) auf dem Hektar vorrätig haben. Lt. Forsteinrichtungswerk der Stadt Allendorf Lumda von 2013 betrug dieser Wert lediglich zwischen 200 bis 250 Festmeter pro Hektar. In den darauffolgenden Jahren sind jedoch viele Trockenereignisse und die damit verbundenen Abholzungen, vorallem der Fichte, hinzugekommen, so dass sich derzeit dieser Wert weit unter 200 Festmeter pro Hektar bewegt. Aus diesem Grund empfiehlt Herr Borger, den Allendorfer Wald erstmal zu stabilsieren und keine großen Holzeinschläge mehr vorzunehmen.
Aus ökologischer und ökonomischer Sicht müssen wir als Bürger der Stadt und Eigentümer des Waldes neue Ziele formulieren, wie wir zukünftig mit UNSEREM Wald umgehen wollen.
Sandra Henneberg (Bündnis 90/Die Grünen) dankt an dieser Stelle nochmals ausdrücklich Herrn Borger für seinen umfangreichen und eindrucksvollen Vortrag, aus denen alle Teilnehmer viele Fachinformationen mitnehmen konnten.
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