Kinderbetreuung, Realität und Versäumnisse der verantwortlichen?

plakat_nrw_diekurzen_gross1Kinderbetreuung hat alles andere als Priorität!

Als unverantwortlich bezeichnet der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Christian Zuckermann, die Vorgehensweise zur Abstellung bekannter Mängel im Kindergarten Totenhäuser Weg. Dieses Verhalten wird Konsequenzen haben, Leidtragende werden wieder einmal Kinder und Eltern sein.

Bereits im Februar 2014 fand eine Begehung des Gebäudes mit allen Verantwortlichen statt und diverse Mängel im Hinblick auf das KIFÖG wurden festgehalten. Der Landkreis hatte sich schriftlich zu den Mängeln geäußert und als Fachaufsicht Handlungsempfehlungen zum Abstellen der Mängel gegeben. Werden diese Mängel nicht beseitigt, hat das unmittelbare Auswirkung auf zukünftige Belegungskapazitäten. Denn im Rahmen des KIFÖGs gibt es unmissverständliche Standards, die erfüllt werden müssen. Das betrifft das Verhältnis der Raumgrößen zur Gruppenstärke, aber auch das Vorhalten bestimmter Nutzräumlichkeiten (Wickelraum, Differenzierungsräume usw.) zur Genehmigung von Betreuungsplätzen.

Trotz Kenntnis der Bürgermeisterin von diesen Umständen, die bei der Begehung anwensend war, hat sich bis zum heutigen Tag nichts getan. Es wird somit in Kauf genommen, dass trotz konstanter Geburtenzahlen die Betreuungsplätze im Allendorfer Kindergarten reduziert werden und nicht alle Kinder aus Allendorf auch in Allendorf betreut werden können, denn das Gebäude gehört der Stadt und die Stadt ist somit auch für alle baulichen Angelegenheiten zuständig.

Es werden in Allendorf neue Wohngebiete geschaffen, in denen auch häufig junge Familien ansässig werden, aber die Infrastruktur im Hinblick auf die Kinderbetreuung wird streng vernachlässigt, obwohl gerade heute dies eine wichtige Frage im Bezug auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie darstellt.

Es stellt sich die Frage, warum das Parlament bis heute nicht über dieses Schreiben informiert wurde. Ebenfalls wurde diese Thematik zu keiner Zeit bei den Haushaltsverhandlungen zum Haushalt 2015 besprochen. Das ist insofern merkwürdig, da doch selbst Ausgaben von 500,00 € auf den Prüfstand gestellt wurden, Ausgaben im Kita Bereich aber niemals Thema waren.

Diese Probleme sind hausgemacht und somit kann man das Verhalten der Rathausspitze nur als konsequent bezeichnen, berichtet Sandra Henneberg, Bildungspolitische Sprecherin des Ortsverbandes. Ähnlich wie bei der Diskussion um eine benötigte U3 Betreuung werden notwendige Maßnahmen einfach nicht thematisiert und ausgesessen. Entgegen aller Prognosen der Verantwortlichen werden aktuell 25 zweijährige Kinder in Allendorfer Kindergärten betreut. Die Grünen sehen sich hier mit ihrer damaligen Forderung nach einem Ausbau der U3 Betreuung mehr als bestätigt.

Bei den aktuellen örtlichen Gegebenheiten ist maximal eine Betriebserlaubnis für 69 Kinder ab 01.09.2015 zu erwarten. Die Geburtenrate ist konstant, die Belegung im Totenhäuser Weg ebenfalls. Zwar gibt es hier Schwankungen, jedoch gibt es auch regelmäßig eine volle Belegung. Ebenfalls weisen die offiziellen Zahlen vom Landkreis fehlende Kindergartenplätze für Allendorf/Lumda aus. Wie man das Problem lösen will, ist bisher noch ein Geheimnis. Der aktuelle bauliche Zustand des Kindergartens ist ein weiteres Thema. Schäden durch Siebenschläfer im Obergeschoss, neue Fenster, die nicht den Brandschutzauflagen genügen, fehlender Wickelraum sind nur ein Teil der Mängel. Ebenfalls muss für eine neue Betriebserlaubnis ein neues pädagogisches Konzept erarbeitet werden.

Aus Sicht der Grünen kann es durchaus Lösungen geben. Im Obergeschoss wird z.B.Wohnraum vermietet. Ebenfalls bietet der Bewegungsraum mit Stufe keine optimalen Bedingungen. Was spricht dagegen, diese Räumlichkeiten dem regulären Kindergartenbetrieb zur Verfügung zu stellen? Durch Umbaumaßnahmen können hier Gruppenräume und Differenzierungsräume entstehen. Das Bürgerhaus steht leer. Auch hier könnten die Kindergartengruppen ihre Turnstunde abhalten.

Sollten ab Oktober 2015 tatsächlich ca. 20 Betreuungsplätze fehlen, ist diese Situation ausschließlich der mangelnden Bereitschaft zur offenen Diskussion und dem Versagen der SPD geführten Regierungskoalition zuzuordnen, so Zuckermann und Henneberg abschließend.

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